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Meine Selbständigkeit

Lesedauer 3 Minuten

Erfahrungen und Tipps aus 16 Jahren

Selbständigkeit ist ein aufregender und herausfordernder Weg, der viele Belohnungen, aber auch zahlreiche Stolpersteine bereithält. In diesem Blogartikel teile ich meine Erfahrungen der letzten 16 Jahre als Selbständiger. Ziel ist es, dass du aus meinen Fehlern lernst und deine eigene Selbständigkeit erfolgreich gestalten kannst. Von den ersten Schwierigkeiten bis zu wichtigen Tipps für zukünftige Gründer – hier findest du wertvolle Einblicke und praxisnahe Ratschläge.

Meine ersten Fehler und was ich daraus gelernt habe

Als ich meine neue Firma gründete, war ich voller Enthusiasmus und Tatendrang, aber auch extrem unerfahren. Einer meiner größten Fehler war, mit wenig Startkapital zu beginnen. Das führte dazu, dass ich finanziell sehr schnell in Schwierigkeiten geriet. Ein besonders prägendes Erlebnis war, als ich plötzlich einen fünfstelligen Betrag an Umsatzsteuer nachzahlen musste. Ohne jegliches Wissen über steuerliche Verpflichtungen und ohne ausreichendes Polster war das eine Katastrophe.

Diese Erfahrung hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, sich von Anfang an umfassend über steuerliche Anforderungen zu informieren und genug Kapital bereitzustellen, um unerwartete Kosten zu decken. Heute würde ich jedem Gründer raten, sich intensiv mit dem Thema Steuern auseinanderzusetzen und gegebenenfalls einen professionellen Steuerberater zu engagieren.

Schnelles Wachstum, keine Ressourcen

Mein Unternehmen wuchs schneller als erwartet, was zunächst wie ein großer Erfolg erschien. Allerdings brachte dieses schnelle Wachstum auch erhebliche Herausforderungen mit sich. Es fehlte an den notwendigen Ressourcen, um die gestiegene Nachfrage zu bewältigen. Ein besonders schmerzhaftes Beispiel war, als Huawei Anfang 2012 anfragte. Ich war zunächst baff und voller Stolz, doch leider fehlten mir die personellen Ressourcen und das Kapital, um meine Agentur bei Huawei zu pitchen. Diese verpasste Gelegenheit hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, wachstumsfähig zu bleiben und rechtzeitig in Personal und Ressourcen zu investieren.

Wie würde ich nochmal gründen?

Wenn ich heute nochmal ein Unternehmen gründen würde, würde ich vieles anders machen. Eine der wichtigsten Änderungen wäre, eine gute Portion Startkapital einzuplanen. Beispielsweise, wenn ich im Jahr davor 50.000 Euro verdient habe, sollte ich mindestens 250.000 Euro für die nächsten Jahre zur Seite haben. Diese finanzielle Sicherheit gibt mir die Freiheit, entspannt ein Startup zu gründen und notwendige Investitionen ohne Stress zu tätigen. Ein ausreichendes finanzielles Polster ist essenziell, um unerwartete Kosten zu decken und um in Wachstumsphasen handlungsfähig zu bleiben.

Worauf würde ich bei einer neuen Gründung achten?

Ein entscheidender Faktor bei der Gründung eines Unternehmens ist die Wahl des richtigen Steuerberaters. Nicht kompetente Buchhalter oder Berater können sich als teurer Fehler herausstellen. Ein professioneller Steuerberater ist zwar eine Investition, aber eine, die sich auszahlt. Eine fundierte Ausbildung, wie ein Fachwirt oder ein Studium, wäre ebenfalls von Vorteil gewesen. Weiterhin ist es essenziell, einen soliden Plan aufzustellen. Hier können Tools wie das Business Model Canvas hilfreich sein, um das Geschäftsmodell umfassend durchzuspielen und zu optimieren.

Ein Mentor kann ebenfalls wertvolle Unterstützung bieten. Auch wenn dies etwas kostet, die Erfahrung und das Wissen eines Mentors sind unbezahlbar. Zudem ist Netzwerken unerlässlich. Ein starkes Netzwerk bietet nicht nur Unterstützung und Beratung, sondern auch Geschäftsmöglichkeiten und Partnerschaften. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass man auf seine eigene Arbeitsbelastung achten sollte. Ich habe damals teilweise 27 Tage am Stück gearbeitet, was auf Dauer nicht nachhaltig ist.

Für die Verwaltung der Finanzen ist eine zuverlässige Buchhaltungssoftware unerlässlich. Ich kann Lexoffice nur empfehlen, da ich damit sehr zufrieden war. Diese Software hilft dir, deine Buchhaltung effizient und fehlerfrei zu führen.

Im Unternehmen irgendwann Aufgaben abgeben

Ein langfristiges Ziel sollte immer sein, bestimmte Aufgaben im Unternehmen abzugeben. Wenn das Unternehmen groß genug wird, ist es sinnvoll, über die Delegation von Verantwortlichkeiten nachzudenken. Das schafft nicht nur mehr Zeit für strategische Planung und persönliche Entwicklung, sondern auch eine bessere Arbeitsbalance. Es ist wichtig, rechtzeitig über Delegationspläne nachzudenken und diese strategisch zu planen, um das Unternehmen effizienter zu führen und die eigene Belastung zu reduzieren.

Fazit

Selbständigkeit erfordert Mut, Planung und oft auch die Bereitschaft, aus Fehlern zu lernen. Mit ausreichend Startkapital, der richtigen Unterstützung und einer guten Planung kannst du die Herausforderungen meistern und erfolgreich selbständig werden. Mit diesen Tipps und einer guten Portion Durchhaltevermögen steht deiner erfolgreichen Selbständigkeit nichts im Wege.

Weitere Informationen und Förderprogramme zur Selbständigkeit findest du auf dem Existenzgründungsportal und auf der Seite der L-Bank.

Ich hoffe, Dir hat der Beitrag gefallen und konnte Dir einen Mehrwert bieten. Hast Du Anregungen oder möchtest Dich mit mir austauschen, freue ich mich, mit Dir auf LinkedIn darüber zu diskutieren. Bis dahin, digitale Grüße

Živan

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